Schallplatten-DJ vs. Laptop-DJ

Geschrieben von

Anna

Veröffentlicht am

5. Januar 2016

Aktualisiert am

29. Dezember 2024

Früher erkannte man den DJ auf einer Party vor allem an einem: den riesigen Plattenkoffern, die er mit sich herumschleppte. Im digitalen Zeitalter sieht das anders aus. Mit Laptop und Software kann heute fast jeder DJ “spielen” – oder?

Wir haben die wichtigsten Faktoren des Deejayings bei Schallplatten- und Laptop-DJs miteinander verglichen.

Knowhow und Equipment

Wer Vynil auflegt, muss sein Handwerk beherrschen – keine Frage. Einen Schallplatten-Mix zu erstellen, ist aufwändiger als eine Playlist auf dem Computer, und es bedarf einiger mühevoller Übung, bis man den Dreh wirklich raus hat.

Während Schallplatten-DJs sekundengenaues Beatmatching per Hand trainieren müssen, reicht beim Laptop-DJ ein Klick auf den “Synchronisieren”-Button einer DJ-Software, damit der Track steht.

Ein guter Schallplatten-DJ zu werden, ist jedoch nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv: Neben einer möglichst großen Bandbreite an Platten benötigt ihr ein DJ-Equipment aus portablen Plattenspielern und Mischpulten, das ihr am besten kontinuierlich erweitert, um up-to-date zu bleiben. Alternativ gibt es auf dem Markt auch einige Allround-Systeme, die Schallplatten oder CD-Player und Mischpult in einem Gerät vereinen. Bei hochwertigem Equipment, das viel transportiert wird, sollte ihr immer auch an eine Equipment-Versicherung denken.

Wenn ihr digital “auflegt”, braucht ihr dagegen eigentlich nur zwei Dinge: einen Computer mit einer entsprechenden Software wie Traktor Scratch, Serato oder Virtual DJ und einen Controller, der die Software steuert.

Damit entfällt zwar das manuelle Synchronisieren mehrerer Spuren. Trotzdem muss auch ein Laptop-DJ ein fundiertes KnowHow mitbringen. Er muss seine Playlist für die Party vorbereiten und dort sein Set aufbauen, genau wie der Schallplatten-DJ auch. Er muss seine Software beherrschen, die Musik auf der Party timen und bei technischen Problemen mit Laptop, Controller oder Software einen kühlen Kopf bewahren.

Portabilität und Musikauswahl

Auch wenn sich jeder DJ darüber freut – eine wachsende Plattensammlung hat nicht nur Vorteile. Wenn ihr mit Schallplatten auflegen wollt, könnt ihr bei aller Muskelkraft nur so viele Platten mitnehmen, wie ihr auch tragen könnt. Je größer die Sammlung im heimischen Schrank, desto länger dauert es, für jeden Gig die richtige Auswahl zu treffen.

Wenn der Koffer dann endlich proppenvoll ist, geht’s ans Eingemachte: nämlich ans Tragen. Haltungsschäden und Sehnenscheidenentzündungen sind unter Schallplatten-DJs keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass Schallplatten-DJs immer nur ein begrenztes Kontingent an Musik dabei haben, während Laptop-DJs hunderttausende Tracks quasi in der Jackentasche transportieren können – auf einer federleichten, kompakten Festplatte. Heutzutage lässt sich eine solche Sammlung sogar per Laptop und Internet noch vor Ort über verschiedene Streamingdienste ins Unendliche erweitern, um so auch wirklich noch den ungewöhnlichsten Musikwunsch bedienen zu können.

Die Schnittstelle: Digital Vinyl

Letztlich müssen sowohl Schallplatten- als auch Laptop-DJs über Erfahrung, Musikalität und technisches Knowhow verfügen, um sich auf dem Markt zu behaupten.

Deshalb sehen viele bewährte Profi-DJs die beiden Systeme Vinyl und Notebook gar nicht als Konkurrenz, sondern nutzen beide, um ihre Kreativität voll zu entfalten. Wer eigene Tracks mischen will, hat mittels Software enorm viele neue Möglichkeiten für Spielereien, angefangen bei simplen Loops bis zum Timestretching, um zwei Rhythmen aufeinander abzustimmen.

Die versöhnende Fusion beider DJ-Systeme ist Digital Vinyl – ein System aus Laptop einerseits und Schallplatten andererseits, die über eine Schnittstelle miteinander verbunden sind. Vorteil: Man behält sich die klassische Handhabung an den Turntables bei, kann aber sämtliche digitale Audiodatei-Formate abspielen und auf die Speicherkapazität von Computer-Festplatten zurückgreifen. Ein super System für alle DJs, die keine Lust auf Plattenschleppen haben, und trotzdem nicht auf das gute alte Turntabling verzichten wollen.

Welcher DJ für welche Party?

Ob ein DJ gut ist oder nicht, hängt also nicht so sehr davon ab, ob er Schallplatten auflegt oder digitale Tracks abspielt. Was er in erster Linie braucht, ist ein Gespür für die passende Musik in jeder Situation.

Auf evely.com findet ihr Kundenbewertungen und Infos zu zahlreichen DJs in eurer Region. Neben Musikrichtungen, Erfahrungen und besonderen Services eines DJs könnt ihr dort auch sehen, mit welchen Systemen er arbeitet. So findet ihr nach wenigen Klicks den passenden DJ für eure Party, egal ob mit Schallplatte, CD und/oder Notebook.

Anna
5. Januar 2016